China, Provinz Sichuan: Beissende Hunde Uns hat das Hochland von Westsichuan mit seinen freundlichen tibetischen Bewohnern sehr gut gefallen, aber leider muessen wir Hals ueber Kopf und viel zu frueh wieder abreisen: Von Shangri-La aus geht es mit dem Bus zunaechst auf kurvenreicher Strecke ins 3300 m hoch gelegene Xiangcheng. Die Strasse ist zum groessten Teil ohne Asphalt, sehr matschig und entsprechend sehr langsam zu befahren, sodass wir fuer die 76km knapp 9 Stunden benoetigen. Sehenswert sind in Xiangcheng die vielen weissen steinernen Bauernhaeuser, die mit ihren dicken Mauern wie kleine Trutzburgen wirken. Im Inneren der Haeuser sind die Raeume reich bemalt und verziert. Wir machen noch einen Spaziergang zum oberhalb der Stadt gelegenen Kloster, sehen Moenchen beim Frisieren sowie Arbeitern beim Ausstanzen von Messingfiguren fuer einen weiteren Tempelbau zu. Bisher hatte es mit Busfahren in China ganz gut geklappt. Dass es auch anders geht, erfahren wir am kleinen Busbahnhof von Xiangcheng, wo man uns kein Ticket verkaufen will, obwohl noch Sitzplaetze im Bus nach Litang frei sind. Da hilft auch diskutieren nichts. Aergerlich ist es schon, denn wir sind extra kurz vor 5 Uhr aufgestanden, um die Tickets 5:30 Uhr zu bekommen. Aber wir haben uns dann mit einem
In der Klinik bekommen wir mit, wie es in China beim Arzt laeuft: Das Arztzimmer steht offen und jeder, der denkt, er ist jetzt dran, gesellt sich zu dem gerade stattfindenden Patient-Arztgespraech dazu, um Fragen zu seinem eigenen Krankenfall einzuwerfen. Nachdem wir das begreifen, stehen auch wir im Zimmer und als die Aerztin unseren von Kaka geschriebenen Zettel in den Haenden haelt, wendet sich das Blatt zu unseren Gunsten. Nun stehen wir im Mittelpunkt des Geschehens. Da wir beim Ausfuellen des Krankenformulars erhebliche Probleme haben - wir verstehen Bahnhof - werden weitere Schwestern involviert. Ein Gefuehl von "Lost in Translation" kommt auf. Aber zu unserem Glueck findet sich bald ein junger Krankenpflegerschueler, Tony, der etwas englisch kann. Er ist unsere Rettung, denn von nun an uebersetzt er unsere Erklaerungen fuer die Aerztin und Schwestern und sagt uns, was wir auf dem Formular anzukreuzen haben. Zeitweise stehen 5 Personen im weissen Kittel um Tina, diskutieren, stellen Berechnungen nach der korrekten Impfdosis an und inspizieren die Bisswunde. Mittlerweile nehmen auch all die anderen Patienten der Klinik Anteil an Tinas Krankengeschichte. Nach all dem Bangen sind wir wirklich erleichtert und dankbar fuer die uns entgegengebrachte Aufmerksamkeit und fuehlen uns in guten aerztlichen Haenden. Tinas Wunde wird ausgiebig desinfiziert und dann wird im "Injection Room" Immoglubin unter die Wunde gespritzt, nicht gerade angenehm. Danach gibt es noch eine Spritze in den Arm und nicht nur wir, auch Tony, die Aerztin und Schwestern, die genauso aufgeregt waren wie wir, sind erleichtert, als Tinas Fall fuer heute abgeschlossen ist. Fuer heute, denn Tina muss sich in der naechsten Woche noch weitere zwei Spritzen in den Arm abholen. So richten wir uns vorerst in Chengdu ein und uebernachten im sehr angenehmen Mix Hostel, wo am Abend ein Dumpling-Kochkurs stattfindet, bei dem "Pelmeni" nach chinesischer Art zubereitet und anschliessend gemeinsam gegessen werden. (Durch Doppelklick werden die kleinen Bilder groß.) |