Laos: Fruehstueck am Mekong Es ist 6 Uhr in der Fruehe und langsam geht die Sonne ueber dem Mekong auf. Wir sitzen noch etwas verschlafen beim Fruehstueck in Luang Prabang und denken an unsere Erlebnisse in Laos zurueck - Dorfidylle, Brueckenzoll und Moenchskolonnen. Aber alles der Reihe nach. Zunaechst fahren wir in das 1.200 m hoch gelegene Bolaven Plateau und probieren den dort angebauten Kaffee (siehe Lao Coffee Capital). Bei Wanderungen und einer Mopedrundfahrt kommen wir an grossen Wasserfaellen und den Doerfern der Bergvoelker vorbei. Obwohl Laos eines der aermsten Laender der Erde ist, sehen wir keine hungernden oder bettelnden Menschen, sondern Einfachheit und Dorfidylle. Die Familien sind reich an Kindern und so werden wir schnell von den Kleinen umringt. Auf dem staubigen Dorfplatz, um den sich die auf Stelzen stehenden Bambushuetten reihen, laufen Schweine, Huehner, Ziegen und Kuehe frei umher. Schockiert sind wir zunaechst von den abgebrannten Flaechen in der Umgebung. Wir lernen, dass die Bergvoelker Brandrodungsanbau betreiben. Die Asche dient als Naehrstofflieferant und die Fruechte, die dort angebaut werden, gelten als besonders schmackhaft. Nach 2 bis 3 Jahren Bewirtschaftung wird das Feld fuer 10 Jahre wieder der Natur ueberlassen. Danach beginnt die Rodung und das Abbrennen von Neuem. Diese flaechenintensive, mit der Natur in Einklang stehende Anbaumethode ist nur moeglich, da die Bergregionen von Laos relativ duenn besiedelt sind. Durch das starke Bevoelkerungswachstum ist diese Balance allerdings zunehmend in Gefahr. Auch die Hauptstadt Vientiane mit ihren 400.000 Einwohnern wirkt beschaulich und relaxt. Weiter im Norden des Landes erkunden wir die malerische Karstfelsenlandschaft um Vang Vieng mit ihren vielen Kalksteinhoehlen. Uwe nutzt die felsige Landschaft, um mal wieder Klettern zu gehen - siehe Kletterbericht auf der Bilchseite. Wie im Mittelalter kommt es uns auf unserer Radtour vor, wenn wir bei jeder noch so kleinen Bruecke fuer die Ueberquerung bezahlen sollen. Meist sind die Fluesse jedoch nicht so tief und wir tun es den Einheimischen gleich und waten samt Fahrrad durchs Wasser. Hier nun in Luang Prabang sind wir extra 5 Uhr aufgestanden, um den allmorgendlichen Almosengang der Moenche durch die Stadt mitzuerleben. Waren es im thailaendischen Pai 15 Moenche gewesen, die von den Ladenbesitzern mit Gaben bedacht wurden, zieht in Luang Prabang eine beeindruckende 100 Mann starke Moenchskolonne vorueber. Der Almosengang hat Tradition in Luang Prabang, der aeltesten intakten Tempelstadt Suedostasiens mit ueber 20 Kloestern. Aus jedem Kloster stroemen die Moenche in der Morgendaemmerung heraus und bilden ein leuchtend orangenfarbiges Band auf der Strasse. Entsprechend gross ist die Anzahl der Spender, die auf ausgelegten Teppichen knieend, ehrfurchtsvoll jedem Moench eine halbe Handvoll Klebreis in die Almosenschuessel uebergeben - es muss ja schliesslich fuer alle reichen. Wir bewundern die Robustheit der Maenner in den Roben, denn zum Fruehstueck gibt es dann Reis, den bestimmt 30 unterschiedliche Spender in der Hand hatten. Das Geschehen ist eine touristische Attraktion und so gesellen sich zu den Moenchen und Spendern auch geschaeftstuechtige Marktfrauen, die ihre Reisschuesseln zum Verkauf anbieten. Anscheinend erfolgreich, denn oft kniet neben den Einheimischen eine Gruppe Touristen, die es den Bewohnern gleich tun und anschliessend natuerlich stolz fuers Foto posieren. Fuer uns ist Luang Prabang die letzte Station vor unserem naechsten grossen Reiseabenteuer nach Suedostasien - China. Wir freuen uns nach der tropischen Hitze auf die Kuehle der Bergregionen Sichuans und auf die neuen Herausfordungen, die vor uns liegen. Suedostasien ist touristisch sehr gut ausgebaut, was das Reisen recht einfach macht. Allerdings fuehlt man sich streckenweise von dem Land und seinen Bewohnern separiert. Man wird in extra fuer Touristen fahrende Busse verfrachtet und soll doch bitte die teuren Touren buchen, um die Sehenswuerdigkeiten anzuschauen. Die touristische Infrastruktur hat natuerlich auch Vorteile. So bekommen wir westliches Essen und wir goennen uns Kaffee, Baguette mit Nutella und Kaese zum Fruehstueck. (Durch Doppelklick werden die kleinen Bilder groß.) |