China, Shanghai: Weltreise im Schnelldurchlauf

Von Suzhou nehmen wir den D-Zug nach Shanghai. Der Zug hat nicht nur airodynamisches Aussehen, er braucht fuer die knapp 100 km auch nur 40 Minuten. Im Grossraum Shanghai leben knapp 19 Millionen Menschen und wir sind doch erstaunt, dass das erwartete Verkehrschaos und das Gedraenge im Bus vom Bahnhof zum Hostel ausbleibt. Nach Shanghai sind wir hauptsaechlich wegen der Weltausstellung, der Expo 2010, gekommen. Dennoch wollen wir die Hauptsehenswuerdigkeit der Stadt nicht verpassen: ein Blick von der Uferpromenade des Huangpu-Flusses - dem sogenannten Bund - auf den Stadtteil Pudong auf der anderen Flussseite mit seiner grandiosen Skyline. Das wollen an diesem Tag nicht nur wir und so ist die Uferpromenade voll mit fotografierenden vornehmlich chinesischen Touristen.   

Zur Expo geht es am naechsten Tag mit der hochmodernen Metro. Danach ist auch schon das erste mal Anstehen angesagt. Es dauert eine Stunde, bis wir die "Check-in" Kontrolle passiert haben und mit den vielen anderen Besuchern ins Expo-Gelaende duerfen. Uns interessiert besonders, wie sich die Laender, die wir waehrend unserer Reise schon besucht haben, praesentieren und die, die noch kommen. Eine Weltreise im Schnelldurchlauf sozusagen. Doch ganz so schnell gehts dann doch nicht, denn wir muessen auch bei jedem Pavillon anstehen. Am laengsten wird es beim Japanischen Pavillion, wo wir uns in die Warteschlage fuer dreieinhalb Stunden einreihen. Hier wird uns richtig bewusst, wie ausgekluegelt das System der Besucherleitung ist, wie die taeglichen Massen - es sind pro Tag zwischen 400 und 500 tausend, die die Expo besuchen - vor den Pavillions in ewigen langen, Zickzackwarteschlagen gebunden werden, um sie dann einzeln bzw. in kleinen Gruppen in die Pavillions zu lassen.

Auf die einzelnen Pavillions wollen wir hier nicht eingehen, nur einzelne Highlights kurz erwaehnen, wobei wir einschraenken muessen, dass wir in den 2 Tagen nur einige Pavillions anschauen konnten. Da war auf jeden Fall der Japanische Pavillion mit einer guten Show und einem Violine spielenden Roboter. Auch der Deutsche Pavillion hat uns sehr gut gefallen. Wir hatten zunaechst gar nicht daran gedacht dort reinzugehen, sind doch die anderen Laenderpavillions fuer uns spannender. Reisende Franzosen haben uns vom Deutschen Pavillion vorgeschwaermt und kurz vor Schliessung konnten wir mit nur einer halben Stunde Wartezeit - tagsueber waren es bis zu 5 Stunden -  hinein.  Und gleich beim Betreten fuehlen wir uns heimisch, denn als erstes grosses Bild gruessen die Basteifelsen der Saechsischen Schweiz den Expo Besucher. Uns gefiel wie das Thema der Expo " Bessere Stadt, besseres Leben" anschaulich und ordentlich auf Deutschland bezogen dargestellt wurde. Eben nicht wie bei den meisten Pavillions, die einen besseren Touristenstand darstellen. Auch konnten die Deutschen als "Land der Ideen" gerade mit Innovationen in der Umwelttechnik glaenzen.

Neben dem Schwedischen und Australischen Pavillion war auch der Britische Pavillion sehr interessant. Von aussen irgendwie nur verschwommen warnehmbar - siehe rechts das kleine Bild, bestand der Pavillion aus 60.000 Akryl-Leuchtstoffroehren, die mit unterschiedlichen Pflanzensamen an ihrem nach innen zeigenden Ende bestueckt waren. Laut Beschilderung stellt der Pavillion eine (Pflanzen-) Samen-Kathedrale dar. Das unglaublich vielfaltige Potenzial des Lebens auf der Erde soll damit in greifbare Naehe gebracht werden. Daneben war es auch ein Highlight durch das naechtliche Expo-Gelaende zu laufen und die schoen angestrahlten Pavillions mit ihrer interessanten Architektur anzuschauen. (Durch Doppelklick werden die kleinen Bilder groß.)

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