Japan, Honshu: Magische Orte

Von Hokkaido aus fahren wir mit dem komfortablen und schnellen Shinkansen auf die Hauptinsel Japans, Honshu. Dank des teuer in China erstandenen Japan-Railway-Passes (dieser kann nur ausserhalb Japans erworben werden) koennen wir nun zwei Wochen lang ohne Aufpreis mit allen Zuegen durch ganz Japan reisen. Und an diesen Reiseluxus gewoehnen wir uns schnell. Kein Traengeln vor dem Einsteigen, sondern geordnet anstellen. Und dann einfach Pass vorzeigen, einsteigen und die Aussicht auf Japans Landschaft vom gemuetlichen Zugsessel aus geniessen.  

Mit Bus und Bahn kommen wir dann auch bequem in doerfliche Gegenden, wie Tono, wo Waldgeister noch ihr Unwesen treiben sollen. Wir schwingen uns aufs Fahrrad und schauen den Bauern bei der Arbeit zu. Auf den ersten Blick scheint es hier nichts aufregendes zu geben. Aber wie so oft in Japan liegt das Besondere im Detail und will erst entdeckt werden - vorzueglich in den fruehen Morgen- oder spaeten Abendstunden. Und so treffen wir auf unserer Reise durchs Land immer wieder auf kleine, magische Orte: wie der im Wald versteckte Schrein aus Stein oder die liebevoll mit roten Strickmuetzen geschmueckten, mossbewachsenen Buddhafiguren.  

Daneben gibt es viele Eigenheiten Japans, die uns zum Schmunzeln bringen. Da steht die Vogelscheuche im gruenen Reisfeld schick in Anzug und Schlips. Im Tempel werden die von jedem Japaner geliebten Glueckszettel gegen eine Spende ausgeteilt und damit man von vornherein auf Nummer sicher gehen kann, waehlt man am besten den teuersten Zettel mit der Aufschrift "Extremely good luck". Fuer die weniger Spendefreudigen muss "Slightly good luck" genuegen. Und dass das liebe Geld nie ausgeht, dafuer sorgt Monekineko - die japanische Glueckskatze - die in fast jedem japanischen Kiosk neben der Kasse steht. 

Die Geldvermehrung durch Anlage bei der Bank ist dann aber nicht so einfach, denn die Zinsen auf Spareinlagen sind nicht unbedingt atemberaubend, wie wir auf einem Werbeplakat einer Bank sehen: Es gibt gerade mal 0,1% Zinsen pro Jahr. Abzueglich 20% Zinsabschlagsteuer sind es "immense" 0,08%!  Das ruehrt von der Null-Zins-Politik der Zentralbank, die damit den Wirtschaftswachstum antreiben will. Aber auf der anderen Seite ist die Inflation seit Jahren nahe Null oder sogar negativ.

In Kamakura, im 13./14.Jh. Hauptstadt des Landes, treffen wir uns mit Yoko, die wir vor vielen Monaten in Istanbul kennengelernt haben. Mit ihr besuchen wir die Tempel der Stadt und probieren verschiedene lokale Koestlichkeiten. 

In Yokohama bekommen wir mit, wie eng es in Japan zugeht. Im kleinsten Zimmer unserer Reise haben wir nach Ausbreiten der Matten keine 20cm Platz zum Stehen. Riesig dagegen ist  die Fischvielfalt, die auf Tokios Fischgrossmarkt, dem groessten der Welt, angeboten wird. Schliesslich wollen die vielen Sushi-Restaurants in der Hauptstadt und darueberhinaus beliefert werden. Besonders beeindruckend der Verkauf, Transport und die Verarbeitung der riesigen Tunfische, frisch oder gefroren.

Von Tokio aus folgt ein weiteres Bergwanderhighlight unserer Japanreise - die Besteigung des hoechsten Berges des Landes, dem Mt. Fuji, zum Sonnenaufgang (siehe unseren Wanderbericht "Einmal im Leben Mt. Fuji").

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