Berg der zehntausend Stufen - China, Sichuan, Emei Shan

Der heilige buddhistische Berg Emei Shan, uebersetzt Augenbrauenberg, bekannt fuer seine ewig langen Treppen und vielen Tempel, zieht uns auch in seinen Bann. Wir wollten den Berg schon vor mehr als 3 Monaten erwandern, damals war das Wetter so schlecht, dass wir davon Abstand nahmen. Nun warten wir im 150 km entfernten Chengdu auf unsere Permits fuer Tibet und nehmen dann kurzentschlossen und trotz Regenvorhersage, den Bus nach Emei, um den Aufstieg zu wagen. Da wir erst mittags losfahren, erreichen wir den Ort Emei erst 16 Uhr. Nach einer Minibusfahrt sind wir 17 Uhr in Baoguo (550m) am Fusse des Berges und Startpunkt unserer Wanderung. Wir kaufen die Eintrittstickets und staunen ueber die Technik: Beim Drehkreuz der automatischen Ticketkontrolle wird gleich ein Bild von uns geschossen und gespeichert. Wir wandern noch zwei Stunden im leichten Nieselregen viele Steintreppen bergauf und einige bergab. Dann ist es zu dunkel und wir bekommen ein Zimmer im Haus einer Familie am Wegesrad und essen unsere mitgebrachte Fertigsuppe.

Am naechsten Morgen bei Daemmerung brechen wir zum Weiterwandern auf. In der Nacht hatte es ordentlich geregnet, nun ist es zwar bewoelkt und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, aber wir brauchen unseren Regenschirm nicht auspacken. Zwei Stunden spaeter erreichen wir den stimmungsvollen Wannian Tempel (1020m) und machen erste Bekanntschaft mit den zum Teil sehr aggressiven Affen. Weit spaeter, nach weiteren 1000 Hoehenmeter Aufstieg ueber unzaehlige Steinstufen zum Xixian Chi (Elefanten Badeplatz Tempel) auf 2070 Meter Hoehe koennen wir beobachten, wie die Affen von Moenchen mit Fruechten gefuettert werden. Mit einer Art Angel, an dem die Fruechte befestigt werden, versucht man es den Affen nicht zu einfach zu machen. Wir entschliessen uns noch weiter hinauf zu steigen und erreichen nach weiteren 500 Hoehenmetern und abermals unzaehligen Steinstufen durch gruenen Wald am spaeten Nachmittag den Jieyin-Tempel (2540m). Wir sind froh, als wir dort im Tempel eine Dachkammer als Unterkunft bekommen, denn nach 1800 Hoehenmetern und rund 10 Stunden Wandern sind wir erschoepft. 

Am naechsten Morgen fuehlen wir uns nicht so gut, uns ist das Essen vom Vortag von einem der Essensstaenden am Wegesrand wohl nicht so gut bekommen. Dennoch wollen wir rauf zum Gipfel und nehmen fuer die letzten 500 Hoehenmeter notgedrungen die Seilbahn. War unten der Jieyin-Tempel und die Umgebung voll in Nebel gehuellt, so ist oben Sonnenschein und wir koennen das Wolkenmeer, dass gegen die Felsen schlaegt, von oben beobachten. Auf dem Gipfel finden wir neben zwei Tempeln auch eine scheinbar ziemlich neue, riesige, goldglaenzende und von vier grossen Elefanten getragene Buddhastatue. Damit macht er seinem Namen Jinding alle Ehre, denn Jinding bedeutet goldener Gipfel. (Durch Doppelklick werden die kleinen Bilder groß.)

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