Argentinien, Ibera und Iguazu: Gegensätzliche Wasserwelten Nach drei Wochen Grossstadtflair in Buenos Aires und Montevideo wollen wir endlich wieder raus in die Natur. Dazu fahren wir von Uruguay zurueck ueber die Grenze nach Argentinien zum Esteros del Ibera, einem 13.000 qkm grossen Sumpfgebiet, das bekannt ist fuer seine reiche Tierwelt. Auch wenn die Anfahrt von Montevideo per Bus und Jeep recht umstaendlich und zeitaufwendig ist, bereuen wir den Abstecher nicht. Schon auf den letzten paar Kilometern per Jeep ueber Staubpiste sehen wir Nandus, Sumpfhirsche und Carpinchos (zu deutsch Wasserschweine), die groessten Nager der Welt, am Wegesrand. Wir uebernachten im 800-Seelen-Dorf Colonia de Pellegrini, das beschaulich am zweitgroessten See des Naturparks, der Laguna del Ibera, liegt. Ibera heisst auf Guarani "glitzernd" und tatsaechlich schimmert die glatte, riesige Wasseroberflaeche des Sees im Abendrot in den tollsten Farben. Der See wird von gelben Wasserlilien ueberzogen und wirkt so ruhig und friedlich, aber zwischen den Wasserblaettern blicken wir immer wieder in die lungernden Augen von Kaimanen, die das Sumpfgebiet bevoelkern. An den Uferstellen grasen neben Carpinchos und Sumpfhirschen unzaehlige kleine Stelzvoegel, wie der gelbschnaeblige Ipacaa. Und hoch auf Palmenwipfeln und Baumkronen entdecken wir Caranchos, adleraehnliche Greifvoegel, die grauen Chajas und neugierige Bruellaffen. Daneben flattern bunte Voegel, wie der Martin Pescador und Cardinal umher. Die Tierwelt erkunden wir per Boot, zu Pferd und zu Fuss und geniessen neben den Ausblicken vorallem auch die Ruhe und Abgeschiedenheit dieser Gegend. Nach einem kurzen Zwischenstop in Paraguay (siehe unseren Reisebericht "Hier kann man noch frei sein") kommen auch wir nicht umhin, uns die bekanntesten Wasserfaelle Suedamerikas anzuschauen: die Cataratas del Iguazu. Auf unserem bisherigen Trip haben wir ja nun schon viele Wasserfaelle gesehen, aber das Naturschauspiel, was sich uns hier bietet, bleibt wohl das unuebertroffene Wasserfall-Erlebnis unserer ganzen Reise. Die Lage der Wasserfaelle mitten im Regenwald ist herrlich und wir spazieren im schattigen Gruen der Baeume zu den Aussichtspunkten. Regelmaessig kommen putzige Nasenbaeren vorbei, die neugierig an unseren Rucksaecken schnueffeln auf der Suche nach Futter. Entlang der gut ausgebauten Stege kommen wir richtig nah ran an die enormen Wassermassen, die tosend und spritzend 70 Meter in die Tiefe stuerzen. (Durch Doppelklick werden die kleinen Bilder groß.) |