Litauen: Flatternde Segel Litauen zeigte sich bei unserer Ankunft in Feierstimmung. Das "Tall Ship Race Baltic 2009" verwandelte den Hafen von Klaipeda (ehem. Memel) in eine lustige Volksfestmeile gesäumt von bunten Wimpeln, die an den Fahnenmasten der mächtigen Segelschiffe im Wind flatterten. Wir hatten das Glück beim Ankunftstag der Schiffe in Klaipeda zu sein. Schiffe trafen bis spät in die Nacht am Hafen ein, so wie das deutsche Segelschiff "Alexander-von-Humboldt" - dem einen oder anderen bekannt aus der Becks-Werbung im Kino. Das Schiff wurde vom litauischen Empfangskommitee euphorisch begrüsst. Eine La-Ola-Welle folgte der nächsten. Die deutsche Mannschaft an Bord ließ sich nicht lumpen und vollführte diesselbige auf dem Schiff. Die gute Laune sprang sofort über und wir fieberten zusammen mit den Litauern der sicheren Einfahrt der Alexander-von-Humboldt entgegen. Nach Landung verging allerdings noch fast eine Stunde ehe die Litauer zum Kapitän aufs Schiff gelassen wurden. Das tadellose Befestigen der Ladungsrampe machte der Mannschaft zu schaffen. Zunächst mussten Seile befestigt, Plakate angebracht und alles gut verknotet werden - deutsche Gründlichkeit eben. Uns taten die geduldig wartenden, schon leicht föstelnden Litauer doch etwas leid, die sich bei der Begrüßung so ins Zeug gelegt hatten. Von Klaipeda aus ging es mit der Fähre auf die Kurische Nehrung, der schmalen Landzunge aus weissem Dünensand zwischen Ostsee und Kurischem Haff. Eine nette Privatunterkunft fanden wir in Juodkrante (zu deutsch Schwarzort). Mit 700 Einwohnern ist er zweitgrößter Ort auf der Nehrung und guter Ausgangspunkt für die obligatorische Fahrradtour ins 30km entfernte Nida, dem Hauptferienort der Nehrung. Als Urlaubshighlight jeder Litauen-Reise ist die Kurische Nehrung voll und ganz auf den Tourismus eingestellt, dennoch nicht überlaufen. Vorallem deutsche Reisende verschlägt es hierher, nicht zuletzt wegen der deutschen Vergangenheit der Nehrung als ehemaliges Memelgebiet. In der evangelischen Kirche in Nida trafen wir sogar einen deutschen Pfarrer, der seit 14 Jahren für 4 Wochen im Sommer als Urlaubsseelsorger in der Gemeinde tätig ist. Zurück auf dem Festland machten wir einen Abstecher zum berühmten Berg der Kreuze. Der Bus sollte uns wieder ins 10km entfernte Siauliai bringen, wo wir übernachteten. Leider unterschätzten wir die Pünktlichkeit der Busse. Der letzte Bus war schon 10 Minuten vor Fahrplan da. Wir aber nicht. So sahen wir diesen nur noch von hinten und konnten nur hoffen per Anhalter mitgenommen zu werden und dies klappte trotz Sprachbarriere innerhalb von 5 Minuten. Im nachfolgend besuchten Vilnius fielen uns die modernen Fortbewegungsmittel (Segway) der Polizei auf. In der Altstadt mit den vielen Kirchen und engen Gassen war das sicher hilfreich. |